- Kinkel
- Kịnkel,1) Gottfried, Schriftsteller, * Oberkassel (heute zu Bonn) 11. 8. 1815, ✝ Zürich 13. 11. 1882; habilitierte sich 1837 in Bonn für Kirchengeschichte, wurde dort 1839 Lehrer und 1841 Hilfsprediger in Köln, verlor aber diese Stellen, als er 1843 die freisinnige Johanna Mathieux (geborene Mockel, * 1810, ✝ 1858) heiratete, die eigentliche Gründerin des »Maikäferbundes«, eines literarischen Vereins in Bonn. Im gleichen Jahr veröffentlichte er seine »Gedichte«, denen 1868 eine zweite Sammlung folgte. 1846 wurde Kinkel Professor für Kunst- und Kulturgeschichte in Bonn. 1848 schloss er sich der republikanischen Bewegung an und wurde Abgeordneter der preußischen Zweiten Kammer; 1849 beteiligte er sich am badisch-pfälzischen Aufstand, wurde verwundet, gefangen genommen und zu lebenslänglicher Haft verurteilt, konnte aber im November 1850 mit der Hilfe von C. Schurz nach England fliehen. 1853 wurde er Professor für deutsche Sprache und Literatur in London, 1866 für Archäologie und Kunstgeschichte in Zürich. Von seinen literarischen Arbeiten fanden die Verserzählungen »Otto der Schütz« (1846) und »Der Grobschmied von Antwerpen« (1872) große Beachtung; seine Erlebnisse der Jahre 1838-48 beschrieb er in der postum (1931) erschienenen »Selbstbiographie«.2) Klaus, Politiker, * Metzingen 17. 12. 1936; Jurist; seit 1965 im Staatsdienst tätig, 1979-82 Präsident des BND, 1982-91 beamteter Staatssekretär im Bundesjustizministerium; war Januar 1991 bis Mai 1992 Bundesjustizminister; seit Februar 1991 Mitglied der FDP, war er 1993-95 Bundesvorsitzender der FDP. 1994-2002 Mitglied des Bundestags; Kinkel war ab 18. 5. 1992 Bundesaußenminister (bis 26. 10. 1998), außerdem vom 21. 1. 1993 bis 26. 10. 1998 Vizekanzler.3) Tanja, Schriftstellerin, * Bamberg 27. 9. 1969; studierte Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft und begann bereits als Studentin zu schreiben; ihre erfolgreichen historischen Romane illustrieren in gut recherchierter, lebendiger Handlung meist Ereignisse der europäischen Geschichte. So schildert sie das Leben Lord Byrons in ihrem Debütroman »Wahnsinn, der das Herz zerfrißt« (1990), in »Die Löwin von Aquitanien« (Roman, 1991) das Leben der Eleonore, der Mutter des Richard Löwenherz, Hintergrund von »Die Puppenspieler« (Roman, 1993) bilden Juden- und Hexenverfolgung in der Renaissance. Mit der Film- und Theaterszene unter der Naziherrschaft steht in dem Roman »Unter dem Zwillingsstern« (1998) erstmals ein Stoff des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt; veröffentlicht auch Kinderbücher.Weitere Werke:Kinderbuch: Die Prinzen und der Drache (1997).
Universal-Lexikon. 2012.